Das Mammografiescreening wird seit vielen Jahren bundesweit angeboten, um damit die Möglichkeit einer Früherkennung von Brustkrebs zur Verfügung zu stellen. Den Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren wird ein Screening-Termin auf dem Postwege vorgeschlagen. Doch leider scheinen viele Frauen hierzulande dieses Angebot nicht wahrzunehmen.
Eine Analyse des Verbandes der Ersatzkassen in Thüringen beispielsweise kam zu dem Ergebnis, dass im ersten Viertel des Jahres 2023 von 50.000 eingeladenen Frauen lediglich 27.542 zum Screening erschienen waren. Im Jahr zuvor lag die Teilnehmerquote mit 57 % zwar etwas höher, erreichte aber auch da schon die Erwartungen der Mediziner nicht. Das ist sehr bedauerlich, da sich zu viele Frauen damit die Möglichkeit nehmen, die Krebserkrankung in einem frühen Stadium zu erkennen. Die Situation in Österreich im Rahmen der stattgefundenen Corona-Pandemie sieht sehr ähnlich aus wie in Deutschland.
Im Durchschnitt können von 1.000 Frauen, die eine Mammografie durchführen lassen, sechs positive Fälle ermittelt werden. In Summe deckt das Screening bundesweit jährlich 16.000 Fälle von bösartigen Tumoren in der Brust auf. Hierzulande erkranken jedoch weit mehr Frauen (70.000) pro Jahr an Brustkrebs. Das Angebot einer kostenlosen und effizienten Möglichkeit der Früherkennung sollten die Frauen daher keinesfalls versäumen!
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Ihr Team Dr. Pontasch
dpa
Brustkrebsfrüherkennung wird wenig genutzt
Ärzteblatt 5/2023