Frauen sollten die Möglichkeit einer Röntgenuntersuchung der Brust zur Brustkrebs-Früherkennung nutzen. Jetzt haben amerikanische Wissenschaftler einen weiteren wichtigen Grund gefunden, weshalb die Untersuchung so wichtig ist. Die Mammografie könnte helfen, um bestimmte Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Untersucht wurden 292 Frauen mit Hilfe der Mammografie und zusätzlich mit einer Computertomografie des Herzens. Letztere Untersuchung diente dazu, mögliche Kalkablagerungen in Brust- und Herzarterien festzustellen.
Bei der Auswertung ergab sich, dass bei 70 % der untersuchten Frauen allein mit Hilfe der Mammografie vorhandene Verkalkungen der Herzkranzgefäße entdeckt werden konnten – gewissermaßen als Nebenbefund ihrer eigentlichen Untersuchung.
Insbesondere bei den jüngeren untersuchten Frauen ließ sich eine Verkalkung mithilfe der Mammografie gut nachweisen. Bei 50 % von ihnen deutete der Mammografie-Nebenbefund korrekt auf ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzerkrankung oder Herzinfarkt hin.
Allein basierend auf dem Ergebnis einer Mammografie könnte entsprechenden Frauen zukünftig somit eine weiterführende Diagnostik zur Herzgesundheit empfohlen werden.
Margolies L et al.
Digital Mammography and Screening for Coronary Artery Disease.
J Am Coll Cardiol.
2016; 9(4): 350-360.